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Der Landesverband

Tarmstedter Ausstellung 2015

„Greening“ auch eine Chance für die Imkerei?

99.000 Besucher kamen zur 67. Auflage von Norddeutschlands größter Freilandmesse nach Tarmstedt. Über 700 Aussteller waren auf dem 180.000 m² großen Gelände vertreten.

Bietet das Chancen für die Ökologie, oder handelt es sich wieder nur um neue Auflagen für die Landwirtschaft?. Darüber diskutierten auf dem Tarmstedter Forum Praktiker und Berater.

Die Diskussionsteilnehmer, Michael Knop und Meike Backes von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Jörn Ehlers, Landwirt und Vorsitzender des Landvolk-Kreisverbandes Rotenburg-Verden und Jürgen Frühling, Vorsitzender des Landesverbandes Hannoverscher Imker e.V., waren sich einig: Die Greening-Auflagen könnten durchaus positive Auswirkungen haben. Die aktuellen Regelungen seien allerdings verbesserungsfähig. Das Greening sei recht gut von den Landwirten angenommen worden, so Meike Backes. An den Anbau weiterer Früchte müssten sich sowohl Landwirte als auch Beratung erst herantasten.

Eine Erweiterung der Fruchtfolge liefert einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt. Eine verstärkte Biodiversität bietet auch der Imkerei Vorteile berichtet Frühling. „Bienen benötigen für die Aufzucht der Brut Pollen. Insbesondere größere Blühflächen ziehen die Bienen an. Im Frühjahr sei das Angebot für die Bienen sehr gut.. Im Sommer trete dann in vielen Regionen ein Engpass auf. Der könne durch eine vielfältigere Fruchtfolge mit Blühflächen beseitigt werden. Auch auf negative Aspekte wies Frühling aber hin. Zwischenfruchtanbau mit erst spät im Herbst blühenden Arten sei für die Bienen negativ und sollte unterbleiben.

Es sei sehr wichtig, dass Landwirte und Imker miteinander sprechen. Die Erweiterung der Fruchtfolge hätte zu einer Belebung landwirtschaftlicher Arbeitskreise geführt, mit einer intensiven Einbindung der Imker. Ehlers wies auf den Druck hin, der für die Landwirte durch die diversen Auflagen entstünde. Es geht dabei auch um die Prämien, die empfindlich gekürzt würden, wenn etwas nicht funktioniere, gab er zu bedenken.. Blühflächen und Eiweißpflanzen machen bereits 1% der Ackerfläche aus.

Ärgerlich fanden Ehlers und Frühling, dass die Gesellschaft Biodiversität seitens der Landwirtschaft fordere, aber ihre eigenen Vorgärten in Granitwüsten verwandle.

Das Greening böte laut Backes auch neue Chancen. Eine vielfältigere Fruchtfolge verbessere und erhalte die Bodenfruchtbarkeit und stabilisiere so die Erträge. Einig waren sich die Teilnehmer, dass in den neuen Regelungen noch nicht alles ökologisch Sinnvolle berücksichtigt worden sei, Nur Gespräche direkt vor Ort mit entsprechendem Informationsaustausch bringe den optimalen Weg. LV.


Foto: LV.
Von rechts: Werner Raupert und Edith Kahnt-Ralle mit den LWK-Experten Michael Knop und
Meike Backes, Jürgen Frühling und Landwirt Jörn Ehlers.

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