Der Landesverband
Ministerempfang virtuell am 31. Mai 2021
Am 31. Mai 2021 hat die Niedersächsische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Barbara Otte-Kinast, neben Vertretern des Landesverbandes Hannoverscher Imker e.V. und des Landesverbandes der Imker Weser Ems e.V. die Verbände der Rassegeflügelzüchter zu einem virtuellen Meinungsaustausch eingeladen. Die Rassekaninchenzüchter haben Ihre Teilnahme abgesagt. Neben der Ministerin haben Dr. Johanne Waßmuth, Sabine Hildebrandt als Moderatorin, Frau Dr. Rüben (Tierseuchen) und die neue Leiterin des LAVES-Institut für Bienenkunde Celle, Dr. Kirsten Traynor, teilgenommen.
Zu diesem Gedanken- und Informationsaustausch begrüßte Dr. Waßmuth 28 Teilnehmerinnen und Teilnehmer und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit den Verbänden im abgelaufenen Jahr.
Zunächst werden die Vertreter der Rassegeflügelzüchter Hannover und Weser-Ems aufgefordert, ihre Anliegen darzulegen. Vorrangiges Problem ist der Umgang mit der Geflügelpest. Material für Unterstände war im Corona Lockdown nicht einfach zu beschaffen, um Auslauf für das Geflügel zu ermöglichen. Die Verbände wünschen sich hier unterstützende Hilfeleistung für die Züchter und vor allem eine frühzeitige Einbeziehung der Verbände.
Ein weiteres Problem stellt für viele Vereine die fehlende Planungssicherheit dar. In Corona-Zeiten finden keine Ausstellungen statt, auf denen auch neue Mitglieder geworben werden, und damit bricht eine wichtige Einnahmequelle weg.
Dr. Kirsten Traynor stellt sich als neue Leiterin des LAVES-Institut für Bienenhaltung Celle vor. Sie sieht es als ihre Aufgabe, das Institut zu modernisieren und berichtet, dass seit kurzem auch Online-Kurse durchgeführt werden.
Dörthe Heuer, 2. Vorsitzende im Landesverband der Imker Weser-Ems e.V., teilt mit, dass Christian Jockheck zum neuen Vorsitzenden des Landesverbandes gewählt wurde.
Die Verbände wünschen sich eine engere Kooperation mit dem Bieneninstitut Celle. Sie möchten über die laufenden Arbeiten und Forschungen besser informiert werden und das Institut soll offen für Anregungen aus den Verbänden sein. Die Bienenzuchtberater stehen den Imkerinnen und Imkern in Niedersachsen nur begrenzt zur Verfügung, hier ist Handlungsbedarf.
Die Absicht der Politik, einen Imkerführerschein einzuführen, hat zu großem Unmut in der Imkerschaft geführt. Jürgen Frühling, Vorsitzender des LV Hannover Imker e.V., kritisiert außerdem, dass die Verbände im Vorfeld nicht eingebunden wurden. Die Schulungsveranstaltungen in den Vereinen und in den Schulungszentren laufen seit Jahrzehnten mit großem Erfolg und benötigen keine Nachhilfe aus der Politik. Die Imkervereine haben eine hohe soziale Verantwortung. Die bisherige Praxis hat sich bewährt und darf nicht verändert werden. Die Vertreter der Verbände fordern Unterstützung durch die Politik und keine weiteren Reglementierungen.
Frau Dr. Waßmuth bestätigt auf Nachfrage, dass auch Online-Schulungen unter bestimmten Voraussetzungen gefördert werden können. Die Förderung der Belegstellen ist dagegen nicht möglich. Der Zuchtobmann bittet darum, dass man sich im Ministerium dafür einsetzt, dass der Aufwand der Züchter wie in den vergangenen Jahren auch durch EU-Mittel gefördert wird.
Jürgen Frühling weist darauf hin, dass die Wiedereinführung des „Kleinen Gesundheitszeugnisses“ für die Bienenwanderung in Niedersachsen eine flexible Möglichkeit der Bienenwanderung darstellen würde und damit erheblich zur Gesunderhaltung der Bienenvölker beitragen könnte. Darüber hinaus wünschen sich die Verbände eine stärkere Kontrolle von Bienenimporten durch die Veterinärämter. Wünschenswert wäre eine Bekanntgabe durch die Importeure, an wen die Bienen abgegeben werden.
Obwohl in den vergangenen Jahren wiederholt von den Verbänden darauf hingewiesen wurde, dass offenstehende Glascontainer im Hinblick auf die Infektionsgefahr ein großes Problem darstellen, hat es in den Kommunen keine Änderungen gegeben. Hier müssen die Veterinärämter tätig werden.
Das Problem der Importe von Hummelvölkern zum Einsatz unter Glas und im Freiland soll zu einem späteren Zeitpunkt erörtert werden.