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Der Landesverband

Treffen der Arbeitsgemeinschaft Niedersächsischer Tierproduzenten mit Ministerin Staudte

Die Arbeitsgemeinschaft Niedersächsischer Tierproduzenten (ANT) ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Zuchtorganisationen, Fach- und Beratungseinrichtungen auf dem Gebiet der Tierischen Erzeugung im Gebiet der LWK Niedersachsen mit dem Ziel, die Anliegen und Interessen der Verbände und damit ihrer Mitglieder zu bündeln. Gleichzeitig wird mit der ANT das Ziel verfolgt, die Tierhalter und Tierzüchter gegenüber den Verbrauchern, der Politik und dem zuständigen Ministerium mit einer einheitlichen Meinung zu vertreten. Derzeit haben sich in Niedersachsen mehr als 30 Organisationen der „Dachorganisation“ ANT angeschlossen.

Gleich zu Beginn der Amtsperiode von Ministerin Staudte im Jahr 2023 fand ein Fachforum mit den Mitgliedsorganisationen der ANT statt. In mehreren Kurzreferaten stellten die Experten der einzelnen Nutztiersparten ihre Arbeitsschwerpunkte und Herausforderungen bei der Zucht, Haltung und Leistungsprüfung vor und sprachen aktuelle Themen an. Vorgetragen wurden aber auch Forderungen und Wünsche an die künftige Landwirtschaftspolitik. Am Ende des Fachforums wurde vereinbart, dass nach einiger Zeit ein Nachbereitungstreffen stattfinden sollte, um zu diskutieren, ob das ein oder andere Thema aufgegriffen wurde und ob im Koalitionsvertrag vereinbarte Punkte behandelt bzw. umgesetzt wurde. Zu dieser Besprechung trafen sich die Vorstandsmitglieder der ANT im April im Landwirtschaftsministerium.

Im ersten Themenblock wurden v.a. die wirtschaftlichen Zukunftsaussichten der Tierhaltung einschließlich der vor- und nachgelagerten Bereiche diskutiert: Spezialisierung oder Diversifizierung; Verlust an Wettbewerbsfähigkeit; Abwanderung ins Ausland; Reduzierung der Tierbestände. Die ANT sprach sich deutlich für eine stärkere Unterstützung der flächengebundenen Familienbetriebe aus, die nachhaltig produzieren. Dazu gehört auch die Erhaltungszucht einheimischer Nutztierrassen. Ausführlich gesprochen wurde auch über die rechtlichen Vorgaben zum Tierhaltungskennzeichnungsgesetz und zum Tierschutzgesetz. Auch hier entstehen Wettbewerbsnachteile, da im Markt häufig die entsprechende Nachfrage fehlt und erhöhte, angemessene Preise nicht erlöst werden können. Hier ist eine Unterstützung ldw. Betriebe durch die Politik unerlässlich. Eine Unterstützung in Form einer Bestäubungsprämie hatte sich auch die Imker erhofft. Jürgen Frühling, Vorsitzender der ANT und gleichzeitig Vorsitzender vom Landesverband Hannoverscher Imker, wies auf die im Koalitionsvertrag vereinbarte Förderung hin, die wegen fehlender Haushaltsmittel bislang nicht gewährt wurde. Die hohen Tierarztkosten durch die Gebührenordnung der Tierärzte, GOT wurden von mehreren Vertretern angesprochen. Im Hobbybereich zeichnen sich die ersten Tierschutzprobleme ab, da Tiere immer häufiger zu spät oder im schlimmsten Fall gar nicht mehr behandelt werden. Das Thema GOT wird laut Ministerin Staudte bereits in der Politik diskutiert.

Alle genannten Themen wurden aber von dem aktuell herrschenden Seuchengeschehen überlagert. Angesprochen wurden die Blauzungenkrankheit, die Maul -und Klauenseuche, die Pest der Kleinen Wiederkäuer, die Afrikanische Schweinepest und das West-Nil-Fieber. Durch die Blauzungenkrankheit sind im letzten Jahr bis zu 20.000 Schafe und auch zahlreiche Ziegen und Rinder verendet. Die Auswirkungen der Erkrankung von Tieren sind auch nach Monaten noch zu spüren. Zu beobachten sind u.a. Lahmheiten, Fruchtbarkeitsprobleme und Leistungseinbußen. Die Vertreter der Verbände forderten eine stärkere Unterstützung zur Finanzierung der Kosten der Impfung. Geprüft werden sollte auch, ob erfahrene Tierhalter unter Anweisung des Tierarztes nicht selber die Impfung gegen die Blauzungenkrankheit durchführen könnten. Hierdurch ließen sich Kosten sparen und die Impfbereitschaft und Impfdichte erhöhen. Frau Staudte versprach, diesen Vorschlag prüfen zu lassen. Das Thema MKS bereitete allen Teilnehmern große Sorgen. Bereits jetzt sind bei den Zuchtverbänden Einbußen durch Handelsrestriktionen zu verzeichnen. Appelliert wurde an alle Vertreter, verstärkt in den Mitgliedsbetrieben für die Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen zu werben. Auf Urlaubsreisen in betroffene Länder sollten Tierhalter zunächst verzichten und auf gar keinen Fall irgendwelche Lebensmittel als Souvenir mitbringen. Es wurde darauf hingewiesen, dass Tierhaltungen mit höheren Haltungsstufen (freie Belüftung, Kontakt zu Wildtieren, Eintrag von Zoonosen) risikobehafteter für einen Eintrag von Tierseuchen als reine Stallhaltungen sind. Die ANT sprach sich für eine höhere Flexibilisierung bei der Zulassung von Impfstoffen aus Drittländern aus. Damit könnten zukünftig bei neuen Seuchenzügen schneller reagiert werden, um unnötiges Tierleid und wirtschaftliche Verluste reduziert werden.

Ministerin Staudte ging in ihrem Statement auf alle angesprochenen Themen ein. Das Landwirtschaftsministerium wolle die genannten Veränderungen begleiten und die Rahmenbedingungen entsprechend gestalten. Sie betonte aber auch, dass viele Entscheidungen gar nicht in einem Bundesland, sondern nur bundesweit bzw. in Abstimmung mit anderen EU-Ländern getroffen werden könnten. Die anwesenden Vorstandsmitglieder der ANT stellten sich mit Dr. Marc Lieboldt und Klaus Gerdes von der LWK, Dr. Johanne Waßmuth, Ministerium und Ministerin Staudte zu einem Gruppenbild zusammen.


Vorstand und Geschäftsführung der ANT. v.l. Eckhard Koch, Dr. Uwe Clar, Jürgen Frühling, Joachim Strampe, Ministerin Miriam Staudte, Dr. Marc-Alexander Liebold, Stefan Erb, Klaus Gerdes und Dr. Johanne Waßmuth (ML- Niedersachsen)

10.01.2026

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