Uwe Frommhold
33. Kreiskonferenz in Walsrode
Am 19. Oktober 2024 fand im Hotel Forellenhof in Walsrode-Hünzingen die 33. Kreiskonferenz des Landesverbands Hannoverscher Imker e.V. statt. Der Landesvorsitzende Jürgen Frühling begrüßte Vertreter der Kreisimkervereine und stellte die neue Geschäftsführerin des Verbandes Frau Eva Maria Battermann als Nachfolgerin von Frau Rosenkranz vor. Ebenfalls begrüßte er die Leiterin des LAVES Bieneninstituts in Celle Frau Dr. Gertje Petersen und den Beauftragten des Landesverbandes für das Zuchtwesen Herrn Friedrich-Karl Tiesler aus Elsfleth.
Jürgen Frühling gab zunächst einen Abriss über die Themen und Veranstaltungen des vergangenen Jahres. Hierzu gehörten insbesondere die zahlreichen Jubiläen der Ortsimkervereine. Viele von ihnen können auf ein jahrzentelanges Bestehen zurückblicken, was beweist, dass die Imkerei fester Bestandteil des Vereinswesens vieler Orte in unserem Bundesland ist.
Die asiatische Hornisse ist mittlerweile auch zum Problem in unserer Region geworden. Sie ist gekommen, um zu bleiben, wie Jürgen Frühling mit Bedauern feststellte. Es kommt nun darauf an, entsprechende Strategien zu entwickeln, damit sie nicht zum großen Problem wird.
Glyphosatrückstände im Honig waren leider auch in diesem Jahr ein Thema. Grund hierfür, sind in erster Linie Anwenderfehler in der Landwirtschaft. Hier ist es Aufgabe der Pflanzenschutzämter auf die Verantwortlichen einzuwirken. Auf keinen Fall kann die Lösung darin liegen, dass die Grenzwerte für den Honig erhöht werden.
Die Problematik im Zusammenhang mit der Beantragung und Gewährung von Fördermitteln (Stichwort: Steuernummer) scheint sich zu entschärfen. Einige anwesende Kreisvorsitzende konnten berichten, dass nach Beginn der neuen Förderperiode gestellte Anträge zwischenzeitlich positiv beschieden wurden.
Trotz der im Koalitionsvertrag der Landesregierung getroffenen Einigung auf eine Bestäubungsprämie, wurden hierzu bisher noch keine bindenden Beschlüsse gefasst. Jürgen Frühling gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass hierüber im nächsten Jahr entschieden wird. Sie stellt eine Wertschätzung für die Bestäubungsleistung der Bienenvölker dar.
Die Mitgliederentwicklung im Landesverband hat etwas an Schwung verloren, was jedoch nach der rasanten Entwicklung der letzten Jahre zu erwarten war. Der Landesvorsitzende ist jedoch zuversichtlich, dass die Zahl von 10.000 Mitgliedern in den nächsten Jahren überschritten wird. Die Vertreterversammlung wird im Jahr 2025 am 20. September in Jork im Alten Land stattfinden.
Frau Dr. Petersen berichtete Aktuelles aus dem Bieneninstitut in Celle. In diesem Jahr werden viele Futterkranzproben zwecks Untersuchung auf Faulbrutsporen eingesendet. Dieses ist erfreulich, zeigt sich darin doch, dass die Imkerschaft für dieses Thema sensibilisiert ist. Frau Dr. Petersen bat in diesem Zusammenhang um Verständnis, dass aus diesem Grund die Auswertung etwas länger dauern wird, da die Kapazitäten im Institut begrenzt sind. Frau Dr. Petersen ging noch einmal auf das im Zusammenhang mit dem Spritzmitteleinsatz im Obstbau aufgetretene Problem ein. Hier wird zusammen mit der Obstbauversuchsanstalt in Jork an Lösungen gearbeitet. Auch nach ihrer Überzeugung kann diese nicht in der Erhöhung von Grenzwerten im Honig liegen.
Abschließend wurde von dem Zuchtobmann Friedrich-Karl Tiesler ein interessanter und sehr informativer Vortrag zur Züchtung der Honigbiene gehalten. Herr Tiesler kann hierbei auf eine langjährige Erfahrung zurückblicken, ist er doch seit 1974 Zuchtobmann im Landesverband Hannoverscher Imker und bekleidet diese Position im Landesverband Weser-Ems seit 1970.
Er gab zunächst einen Abriss über die historische Entwicklung der Zucht, bevor er die Grundlagen der Zuchtwertschätzung erläuterte. Herr Tiesler hat es verstanden, auch den mit der Zucht bisher wenig befassten Anwesenden einen anschaulichen Einblick in diesen Bereich der Imkerei zu geben.
Verfasser: Uwe Frommhold