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Uwe Frommhold

Ministerempfang in Verden/Aller

Der traditionell seit 1992 stattfindende Ministerempfang für die Kleintierzüchter aus Niedersachsen fand am 01. Oktober 2024 im Hotel Niedersachsenhof in Verden statt. Die Niedersächsische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) Frau Miriam Staudte begrüßte Abordnungen der Imker aus den Landesverbänden Hannoverscher Imker e.V. und der Imker Weser-Ems e.V. sowie der Verbände der Rassekaninchen- und der Rassegeflügelzüchter.

Sie würdigte die von den Verbänden und ihren Mitgliedern im Ehrenamt erbrachte Arbeit für die Allgemeinheit und hob deren Bedeutung hervor.

Jürgen Frühling bedankte sich als Vorsitzender des Landesverbands Hannoverscher Imker e.V. für die Einladung. Sein besonderer Dank galt den Mitarbeitern des Ministeriums und dem LAVES Bieneninstitut in Celle für die Unterstützung der Imker und der Verbandsarbeit. Als besonders hilfreich stellte er heraus, dass das Institut in Celle die Zuchtarbeit in Zukunft wieder intensivieren wird. Dieses leistet einen wertvollen Beitrag zum Erhalt gesunder und leistungsstarker Bienenvölker.

Er wies darauf hin, dass es mit Unterstützung des Ministerium gelungen sei, die Entschädigungsleistungen aus der Tierseuchenkasse für Bienenhalter an aktuelle Werte anzupassen.

In Bezug auf die imkerliche Praxis sprach Jürgen Frühling die Problematik mit der Asiatischen Hornisse Vespa Valutina an. Sie ist mittlerweile auch in Niedersachsen nachgewiesen und dürfte sich u.a. wegen des Klimawandels weiter ausbreiten.

Der Vorsitzende des Landesverbands der Imker Weser-Ems Christian Jockheck forderte diesbezüglich die Einbindung der Imkerverbände bei der Bekämpfung der derzeit als invasive Art eingestuftes Insekt, insbesondere im Hinblick auf die in Zukunft geplante Einstufung als etablierte Art. Die Bekämpfung der Asiatischen Hornisse muss auch in Zukunft im Vordergrund stehen. Frau Ministerin Staudte sagte die Unterstützung ihres Hauses zu. Sie wird sich beim zuständigen Umweltministerium im Sinne der Imker einsetzen.

Jürgen Frühling berichtete, dass in jüngster Vergangenheit wieder Honige wegen zu hoher Glyphosatwerte als nicht vermarktungsfähig aus dem Verkehr gezogen werden mussten. Dieses sei nicht akzeptabel, da die betroffenen Imker keine Verantwortung trifft. Eine Lösung könnte in diesem Zusammenhang eine Anpassung der Grenzwerte sein. Bei anderen Lebensmitteln (z.B. Getreide) liegen sie wesentlich höher.

Jürgen Frühling hob erneut die Bedeutung der Bienen für die Bestäubung hervor. Er erinnerte an die im Koalitionsvertrag vereinbarte Bestäubungsprämie, die für diese Leistung aus öffentlichen Mitteln gezahlt werden soll. An die Ministerin gewandt gab er seiner Hoffnung Ausdruck, dass das Ministerium sich diesbezüglich weiterhin für die Imkerschaft einsetzen werde.

Alle vertretenen Verbände bemängelten die immer mehr um sich greifende Bürokratie auf allen Ebenen.

Insbesondere an der Förderung der Verbandsarbeit aus öffentlichen Mitteln wurde Kritik geäußert. Die gestellten Anforderungen seien vielfach mit einem erheblichen zeitlichen und finanziellen Aufwand verbunden, der in keinem Verhältnis zu den gewährten Förderungbeträgen und Zuschüssen steht. Herr Dirk Hoffmann, Vorsitzender des Imkervereins Delmenhorst, berichtete in diesem Zusammenhang von seinen Erfahrungen in Bezug auf den in seinem Verein durchgeführten Nachwuchsimkerkurs.

Jürgen Frühling gab zu bedenken, dass im Rahmen der Förderanträge die Angabe einer Steuernummer in den Anträgen gefordert wird. Viele nicht ins Vereinsregister eingetragene Vereine sind zutreffend steuerlich nicht registriert und könnten somit keine Förderung beantragen. Mittlerweile zeichnet sich diesbezüglich zwar eine Lösung mit einzelnen Finanzämtern ab; Jürgen Frühling bat jedoch nochmals um Unterstützung aus dem Ministerium.

Frau Ministerin Staudte sicherte zu, dass Ermessensspielräume bei der Gewährung der Mittel soweit möglich im Sinne der Verbände ausgenutzt werden sollen. Sie gab jedoch zu bedenken, dass insbesondere bei Förderungen aus EU-Mitteln der Einfluss ihres Hauses begrenzt ist. Sie bat um Rückmeldung, wenn es in Zukunft Probleme gibt.

Die gelungene Veranstaltung fand nach drei Stunden mit einem gemeinsamen Imbiss, in dessen Verlauf noch interessante Gespräche geführt werden konnten, ihren Abschluss.

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