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Horst Schäfer

22. Hannoverscher Imkertag in Rethmar

Am 3. März fand der diesjährige Hannoversche Imkertag auf dem Gutshof Rethmar statt. Über 300 Imkerinnen und Imker sind der Einladung des KIV Hannover ge- folgt und haben sich auf den Weg zum Gutshof Rethmar gemacht. Der Imkertag ist traditionell neben einem Treffpunkt und damit der Möglichkeit, mit anderen Imkern ins Gespräch zu kommen, auch eine Weiterbildungsveranstaltung. Auch in diesem Jahr hatte das Vorbereitungsteam um Horst Schäfer hochkarätige Forschende aus den Instituten, aber auch aus Univer- sitäten, dafür gewinnen können, ihre Ergebnisse – teilweise aus aktuellen Forschungsprojekten – der Imkerschaft zu präsentieren.

„Neues aus dem Bieneninstitut“ hatte Dr. Geertje Petersen, die Leiterin des IB-Celle ihren Vortrag überschrieben, in dem sie Änderungen und Neuerungen bei den Serviceleistungen des IB für Imkernde erläuterte.

Wichtige Punkte sind hier das Kursprogramm des Institutes zur Weiterbildung, öffentliche Institutsführungen an jedem letzten Donnerstag im Monat sowie die Wiederaufnahme des Verkaufs von Zuchtköniginnen durch das IB. Dr. Patrick Kohl vom Lehrstuhl für Tierökologie und Tropenbiologie der Universität Würzburg berichtete über sein Forschungsprojekt „Wildlebende Honigbienen in Deutschland“. Dabei wies er anhand erfolgter Beobachtungen in drei Untersuchungsgebieten in Deutschland nach, dass es zwar immer wieder wildlebende Völker gibt, diese jedoch keine selbsttragende Population bilden. Die auch langjährige Besiedelung derselben Bruthöhlen wird immer wieder durch abgehende Schwärme, die sich leere Nist- möglichkeiten suchen, erneuert.

Durch detaillierte Untersuchungen der wildlebenden Völker ließ sich nachweisen, dass die wild- lebenden Völker einem geringeren Parasitendruck unterliegen als imkerlich betreute Völker. Die Ursache für die geringen Überlebenschancen der Völker liegen eher im Mangel an Nistmöglichkeiten und Futter.

Im dritten Vortrag befasste sich Prof. Kaspar Bienefeld mit „Bienenzucht in Deutschland − Erfolge und Aussichten“. Er gab einen Überblick über die Entstehung und Entwicklung der Zucht und den hohen Anteil, den der LV Hannoverscher Imker an den Zuchtbestrebungen und Erfolgen in den letzten Jahrzehnten hatte. Dies wurde unter anderem durch die hohe Zahl der Inselbelegstellen begünstigt, die beste Voraussetzungen für die Reinzucht bieten. Diese Inselbelegstellen werden gerne auch von Imkern und Imkerinnen aus anderen Landesverbänden genutzt.

Nach der Mittagspause stellte Horst Schäfer eine praktische Methode der Völkervermehrung („Völkervermehrung in vier Schritten“) vor, die er seit Jahren erfolgeich betreibt. In diese Methode eingebettet ist bei ihm die Auswahl der Königinnen für die Nachzucht und die Begattung auf einer der Inselbelegstellen.

Den letzten Vortrag des Tages hielt Dr. Marina Meixner, die

Leiterin des Bieneninstitutes Kirchhain und erste Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Institute für Bienenforschung e. V. zum Thema „Varroamanagement ohne Medikamente – eine Zukunftsaufgabe für Züchter:innen und Imker:innen“.

Anhand von Ergebnissen aus teilweise noch unveröffentlichten Forschungsarbeiten hielt sie ein Plädoyer für ein Varroamanagement statt der Bekämpfung um jeden Preis. Dafür empfahl sie die Umstellung der Betriebsweise von einer regelmäßigen Behandlung aller Völker mit dem Ziel, möglichst viele Milben abzutöten, hin zu einem Behandlungskonzept, bei dem der Imker immer über den aktuellen Befall der Völker informiert ist und im Bedarfsfall mittels biotechnischer Methoden die Entwicklung und Vermehrung der Varroen unterbricht.

Viele Imker verließen den Veranstaltungsort mit dem Kopf voller Eindrücke und neuer Ideen. Eine wahrhaft gelungene Veranstaltung.

Horst Schäfer, Ste

 

BU: Das Vorbereitungs- und Referententeam des Imkertages in Rethmar. (v. l.) Prof. Dr. Kaspar Bienefeld, Horst Schäfer, Dr. Marina Meixner, Dr. Geertje Petersen, Jürgen Frühling, Lutz Niehage, Rüdiger Orschiedt, Dr. Patrick Kohl, Siegfried Neske
Foto: Olga Liehe

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