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Elli Döbler

56. Nordhannoverscher Imkertag

Am 17.03. fand der 56. Nordhannoversche Imkertag in Heeslingen statt.

Der Vorsitzende des Kreisimkervereines Rotenburg, Horst Poggensee, begrüßte die Gäste und Ehrengäste und wies auf die Petition des Berufs- und Erwerbimkerbundes hin.

Der Landesvorsitzende Jürgen Frühling freute sich in seinem Grußwort über die zahlreichen Teilnehmer.

Dr. Klaus Wallner vom Bieneninstitut Hohenheim berichte, dass die Rückstände im Wachs stark zurückgegangen sind, Schwerpunkt seines Referates waren jedoch die Bienen: während Wildbienen, von denen es ca. 560 Bienenarten gibt, einen Aktionsradius von 2-100m und sehr spezielle Ansprüche haben, gehen sie in großen Monokulturen ohne Blüten zurück – das sogenannte Bienensterben.

Honigbienen hingegen fliegen bis 6km und können somit Nahrung finden, Problem ist die Zeit nach der Raps- und Obstblüte, da muss zum Teil gefüttert werden. Dr. Wallner unterstrich, dass Honigbienen ohne den Imker nicht mehr überleben können, und wies auf eine sorgfältige Betreuung der Bienen im Bezug auf Nahrung und Varroabekämpfung hin, denn ohne unsere Bienen verschwinden die Bestäuber aus der Kulturlandschaft.

Peter Senkpiel zeigte Strategien für die Honigvermarktung auf, wie Verkauf in Supermärkten und Reformhäusern als regionale Anbieter. Das DIB-Glas hat sich etabliert und wird besser abgenommen als selbst entwickelte Labels. Dankbar wird von den Kunden ein Gefäß für leere Gläser angenommen. Der Honigmarkt ist aufgrund der zwei guten vergangenen Erntejahre im Norden teilweise eingebrochen, es werden von den Abfüllern Preise angeboten, die die Erzeugungskosten nicht abdecken, zum Glück konserviert sich Honig selbst. Er verwies auf die Importe aus Südamerika und China, die ihren Honig zu Schleuderpreisen auf den Markt bringen.

Im Anschluss überreichte Jürgen Frühling Peter Senkpiel für seine hervorragenden Leistungen für die Imker die Lezenmedaille.

Dr. Gertje Petersen, Leiterin des Bieneninstitutes Celle stellte sich vor und zeigte Änderungen im Institut auf: die Pollenanalytik wird ausgebaut mit einer zusätzlichen Wissenschaftlerin, Im Bereich Zucht ist eine zusätzliche Meisterstelle ausgewiesen, der Versand von Königinnen erfolgt nach den Tierwohlrichtlinien.

Auch bei der Ausbildung gibt es Neuerungen: Einsteigerkurse fallen weg, stattdessen werden mehr Schulungen für Multiplikatoren im Focus stehen.

Der Tag der offenen Tür findet am Sonntag, 1.September statt.

Heinrich Kersten, Vorsitzende der Bienenfreunde Verden stellt den Verein vor: in diesem Verein sind Landwirte, Jäger und Imker vertreten. Es wird sich intensiv um Blühflächen, Grünstreifen in Zusammenarbeit mit Jägern und Landwirten gekümmert – der Landkreis Verden liegt mit Blühflächen weit über dem Niedersächsischen Durchschnitt.

Mit mehreren Instituten, Universitäten und Professor Dr. von der Ohe werden verschiedene Flächen mit unterschiedlichen Pflanzen untersucht. Kersten forderte alle Imker auf, sich in Gemeinderäten zum Schutz der Bienen und Wildbienen zu engagieren.

Heinrich Romundt, Pflanzenschutzberater, klärte die Imker über die Gewässerschutzverordnung und Wegeränder mit Spritzverbot und Düngeverbot auf, er wies darauf hin, dass jeder Landwirt über den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln geschult sein muss. Insektizide werden immer mehr vom Markt genommen, stattdessen wird der Einsatz von Nützlingen propagiert. Wichtig ist der Fruchtwechsel,  700ha Mais und Stangenbohnen wurden bereits  2023 in den Landkreisen Rotenburg und Verden mit Erfolg ausgebracht, als weitere Insektenfreundliche Kulturen nannte Romundt statt Mais Silphie und  Riesenmalve. Gefördert werden sollte der Anbau von Leguminosen wie Erbsen, Bohnen und Lupinen. Grünland wird durch extensive Nutzung eine Nahrungsquelle für Insekten und bietet Nistmöglichkeiten für Wild und Vögel.

Romundt stellt Fördermaßnahmen zur Honorierung ökologischer Leistungen vor.

Die Besucher waren begeistert von den kompetenten und informativen Vorträgen.


Text: Elli Döbler

Foto (R. Golm LVHI): vlnr. Magdalena Sanz-Gause, Peter Senkpiel, Jürgen Frühling, Dr. Gertje Petersen, Isabella Lange, Dr. Klaus Wallner, Heinrich Romundt, Heinrich Kersten, Elli Döbler, Horst Poggensee

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